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Was für Compiler (und Assembler) gibt es?

Es gibt viele Programmiersprachen auf dem Amiga, kommerzielle Compiler ebenso wie frei kopierbare. Ich möchte nur diejenigen aufzählen, die mir bekannt sind oder die ich aus einem anderem Grund für erwähnenswert halte.

Assembler
Alle C-Compiler beinhalten einen Assembler. Frei kopierbar und zuverlässig sind A68K und PhxAss. (Aminet, Directory `dev/asm' oder Fish-Disks 521 bzw. 906)

Kommerzielle Assembler sind MaxonASM, OMA3.0 und DevPack3.14.

Basic
Derzeit sind folgende kommerzielle Basic-Compiler/Interpreter verfügbar: BlitzBasic2, Amos und MaxonBasic3.

C
C++
Frei kopierbare C-Compiler sind der gcc (der sein eigenes Directory `dev/gcc' auf dem Aminet hat) und die Probeversion (mit der man aber schon eine ganze Menge anfangen kann) von Dice (per FTP von ftp.uni-paderborn.de, Directory `/news/comp.binaries.amiga/volume91/languages' oder auf Fish disk 491). Der große Vorteil von gcc ist, daß man ihn auf der ganzen Welt und auf nahezu jedem Computer findet. Ein weiterer Vorteil ist, daß er sogar einen C++-Compiler enthält! Aber er ist langsam und benötigt 4MB RAM oder mehr. Siehe Abschnitt Der GNU C Compiler: Allgemeine Informationen und Installation. Siehe Abschnitt Diskussionen über Mail.

Kommerzielle C-Compiler sind Aztec-C, Dice, SAS-C und MaxonC++. Aztec-C wird jedoch leider nicht mehr weiterentwickelt. Was die kommerziellen Compiler auszeichnet, sind ihre hervorragenden Source-Level-Debugger, die den anderen fehlen.

SAS hat leider angekündigt, den Amiga-Compiler nicht weiter zu unterstützen. Verkauft wird er aber noch, und da er gegenwärtig noch voll aktuell ist und sogar einen Crosscompiler von C++ in C enthält (der vom Debugger unterstützt wird), ist er meines Erachtens derzeit das beste Angebot, insbesondere zu dem äußerst günstigen Preis von 184.-DM für Studenten und Besitzer anderer Compiler. In Deutschland erhält man SAS/C bei

    SAS Institute, Inc.         SAS Institute GmbH
    Book Sales                  Postfach 10 53 40
    SAS Campus Drive            69043 Heidelberg
    Cary, NC 27513              Deutschland
    USA

    Phone: (919)677-8000        Telefon: 06221/4160
    EMail: sasdsb@vm.sas.com    EMail: eurdoc2@vm.sas.com

Dice bietet wie SAS einen Sonderpreis für Schüler und Studenten von ca. 130.-DM. Der Compiler ist stabil und vor allem sehr schnell. Der größte Nachteil von Dice ist (verglichen mit den anderen kommerziellen Compilern) der Debugger, ein sogenannter Source-Line-Debugger: Dies bedeutet, daß man den Quelltext sieht und das Programm Schritt für Schritt abarbeiten kann, aber leider nur Speicher und nicht etwa bestimmte Variablen anzeigen kann. Informationen über Dice: info@oic.COM.

Comeau C++ ist ebenfalls ein Crosscompiler, was an und für sich kein Problem wäre. Aber Comeau C++ hat keinen integrierten C-Compiler, man braucht also zusätzlich SAS-C, Aztec-C oder Dice. Dafür ist er kompatibel zu AT&T cfront 3.0, unterstützt Exceptions und läuft wie gcc auf vielen verschiedenen Systemen. In Deutschland wird auch Maxxon C++ angeboten, über das ich nichts sagen kann. Beide Compiler sind kommerziell. Comeau's Adresse ist:

    Comeau computing
    91-34, 120th Street
    Richmond Hill, NY, 11418-3214
    USA

    EMail: Greg Comeau, comeau@bix.com

MaxonC++ ist sowohl ein C++ als auch ein C Compiler. Es gibt eine Light-Version für ca. 190 DM und eine Developer-Version für ca. 450 DM. Die Developer-Version entspricht dem AT&T-Standard 3.0. Maxon-Light enthält einen Compiler und einen Editor. Developer umfaßt einen Source-Level-Debugger, eine Amiga-Klassenbibliothek und Hot Help mit Dokumenten zu den Amiga-Libs. Da es ein deutsches Produkt ist, sind Compiler und Dokumentation in Deutsch gehalten. Der Compiler besitzt einige kleinere Fehler, trotzdem kann man mit ihm gut arbeiten.

Forth
JForth soll eine exzellente Forth-Version sein. Unter anderem enthält es objektorientierte Erweiterungen, ein volles Amiga-Interface und einen Anwendungsgenerator. Es ist erhältlich von:
    Delta Research
    P.O. Box 151051
    San Rafael, CA   94915-1051

    Phone: (415) 453-4320
    EMail: Phil Burk, phil@ntg.com
           Mike Haas, haas@starnine.com

Fortran
(Seufz! Es gibt immer noch Leute, die es brauchen :-<) Frei kopierbar sind BCF (Fish disk 470) und f2c, der Fortran in C-Quelltext umwandelt. (Aminet, Directory `/dev/lang'). Ein kommerzieller Compiler ist von ABSoft erhältlich. Allerdings sind dies alles nur Fortran-77-Compiler, es gibt keine Fortran-90-Compiler auf dem Amiga.

Lisp
Frei kopierbare Lisp-Interpreter sind XLisp (Fish-Disk 181) und OakLisp (Fish-Disks 519 und 520) und CLISP (`/pub/lisp/clisp/binaries/amiga' at `ma2s2.mathematik.uni-karlsruhe.de'). Auch Compiler gibt es: Gambit (Fish-Disks 764 und 765) sowie Scheme-to-C (Fish-Disks 556-558). Von Interesse ist vielleicht eine Mail-Liste: Senden Sie dazu eine Mail mit dem Wort `Subscribe' an amigalisp@contessa.phone.net.

Prolog
`/dev/lang/UNSWProlog.lha' und `dev/lang/sbp3_1e' auf dem Aminet sowie `SBProlog' auf der Fish-Disk 141 und `SBProlog' auf der Fish-Disk 145 sind frei kopierbare Prolog-Interpreter.

Modula-2
M2Amiga wird in Europa und Benchmark Modula-2 in den USA angeboten. Beide sollen sehr gut sein und sowohl über gute Source-Level-Debugger als auch eine umfangreiche Bibliothek verfügen. Besonders M2Amiga wird sehr gut unterstützt durch eine deutsche Benutzergruppe (AMOK), die z.B. eine eigene PD-Serie anbieten. Siehe Abschnitt Diskussionen über Mail.

M2Amiga bekommt man bei

    A+L AG
    Daderiz 61
    2540 Grenchen
    Schweiz

    Tel.: +41/65/52 03-11
    Fax:              -79
und Benchmark Modula-2 ist erhältlich von:
    Armadillo Computing
    5225 Marymount Drive
    Austin, Texas 78723
    USA

    Phone/FAX: 512/926-0360.
    EMail: Jim Olinger, jolinger@bix.com

Oberon
Oberon-2
Es gibt zwei Oberon-2-Compiler für den Amiga: AmigaOberon ist wie M2Amiga von A+L und kommerziell. Der Compiler kommt mit einer integrierten Entwicklungsumgebung (incl. freikonfigurierbarem Editor) und umfangreicher Modulbibliothek. Library Linker zum einfachen Erzeugen von AmigaOS Shared Libraries sowie Run-time Source-Level-Debugger sind ebenfalls erhältlich.

Oberon-A ist ein Freeware-Compiler, allerdings erst in einer Beta-Version, insbesondere sind die Modulbibliotheken unvollständig. (Quelle: Aminet, Directory `dev/obero'). Siehe Abschnitt Diskussionen über Mail.

Für beide Compiler gibt es Unmengen von Modulen und Bsp.-Sourcen auf AMOK-Disks.

Zusätzlich zu den beiden Standalone-Compilern, die vor allem zum Entwickeln von AmigaOS-Applikationen geeignet sind, existiert noch eine Portierung des Oberon System V4, das ebenfalls einen Oberon-2 Compiler beinhaltet. Das Oberon System läuft auf dem Amiga als ein AmigaOS-Task auf einem eigenen Screen. Hiermit kann man Software entwickeln, die auch auf allen anderen Implementierungen des Oberon System V4 (z.B. für Macintosh, Windows oder Sparc) nahezu ohne jede Änderung lauffähig ist.

Pascal
Es gibt einen PD-Compiler namens PCQ (Aminet, Directory `dev/lang' oder Fish-Disk 511), der allerdings kein voller Pascal-Compiler ist und dem sehr wesentliche Dinge fehlen. P2C konvertiert Pascal in C und ist auf der Fish-Disk 341 zu finden. (Aminet: `/dev/misc/p2c120.lha') Ferner gibt es zwei kommerzielle Compiler namens HiSoft-Pascal (von der gleichnamigen Firma) und KickPascal von Maxxon. HiSoft und P2c behaupten, kompatibel zu Turbo-Pascal 5.0 zu sein. HiSoft hat außerdem einen guten Source-Level-Debugger.



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